Maas lässt nicht locker – Paratriathlet will es trotz voranschreitender Erkrankung weiterhin wissen

Triathlon in Schweinfurt, da darf der SV13 nicht fehlen. Am Start Björn Maas der auch als Para-Triathlet unablässig die sportliche Herausforderung sucht.
Das Besondere: Para Triathleten, die an nationalen sowie internationalen Meisterschaften teilnehmen müssen zuvor klassifiziert werden, um sicherzustellen, dass eine Chancengleichheit besteht. Dabei werden verschiedene Tests wie beispielsweise Muskelfunktionstests und triathlonspezifische Techniktests absolviert und die Triathleten nach einem Punktesystem in einer Startklasse eingeordnet. (mehr Infos hier: https://www.triathlondeutschland.de/wettkampfsport/para-triathlon/klassifizierung)
Obwohl Björn Maas dem Triathlon eigentlich den Rücken kehren wollte, kann er es doch nicht lassen und sucht stetig die Herausforderung, so auch beim Triathlon in Alsdorf, wo er sich Anfang Mai den Weltmeistertitel in seiner Klasse holte. Bislang startete Maas noch in der Klassifizierung PT3 (Starter mit erheblich Bewegungseinschränkungen), die Klassifizierung wird alle 2 Jahre aktualisiert und aufgrund der fortschreitenden Erkrankung startet Maas nun mit der Klassifizierung PT2 (schwerwiegende Bewegungseinschränkungen).
„Das ich mit der neuen Klassifizierung in die PT2 eingruppiert werde, war abzusehen.“, so Maas. “In dieser Kategorie startet kaum ein Para-Triathlet noch auf nationaler Ebene, so dass ich fast alleine bin in dieser Klasse. Trotzdem muss ich natürlich das Rennen in der Zeitvorgabe schaffen. Ich trete quasi nicht gegen andere Triathleten an, sondern vielmehr kämpfe ich mit mir alleine und bin angespornt durch den Willen das Ziel in der vorgegebenen Zeit zu erreichen.“ erläutert Maas weiter.
Durch seine MS-Erkrankung muss Maas immer wieder das Training auf seine körperlichen Bewegungseinschränkungen anpassen und ausloten was er sich und seinem Körper zumuten kann. So erklärt Maas, dass er beim Radfahren zunehmend Probleme hat den Lenker gerade zu halten und sich bei erhöhter Leistung ein „Flattern“ auf den Lenker überträgt, das schwerlich auszugleichen ist. „Meine Beinansteuerung links ist kaum noch vorhanden, so dass ich praktisch einbeinig fahre. Kurven und Kreisverkehre werden zur Problemstellung.“ erläutert Maas seinen derzeitigen Gesundheitszustand.
Trotzdem bleibt er dem Leistungssport treu, auch wenn das Rennen in Schweinfurt mit einem blutigen Fuß und zwei Wochen Laufverbot endete. Was bleibt ist der Titel, den er sich hart erkämpft hat und ein kleines Steinchen, das ihn beim Laufen bis hin zum blutigen Fuß geärgert hat und ihn in den nächsten Wochen daran erinnert, sich und seinen Körper etwas zu schonen. „Dann heißt es für mich erstmal Aqua Jogging – auch gut, Hauptsache ich bleibe in Bewegung!“ endet Maas.
Das erklärte Ziel ist in Hamburg die Olympische Distanz zu absolvieren und den Ironman in Duisburg, um sich einen Platz bei der WM für das kommende Jahr 2026 zu erarbeiten. Schweinfurt war also nur das Warm up - wir dürfen uns noch auf weitere Etappensiege freuen. Gute Regeneration und weiterhin viel Erfolg!