Historisches
Von der Gründung bis zum Ende des 1. Weltkrieges.
Die Etablierung des Schwimmsports in Gladbeck.
Die Einleitung
Ehrenamt ist für ein demokratisches Staatswesen und insbesondere auch für eine aktive, heimatverbundene Bürgerschaft und eine lebenswerte Stadt von überragender Bedeutung. So wichtig es ist – und dafür sind wir dankbar – diese Erkenntnis von berufener Stelle immer wieder zu betonen, so ist sie dennoch nicht neu. Bereits 1912 – und sicherlich auch schon zuvor – fanden sich Männer und Frauen zusammen, die im Turnverein Gladbeck 1912 ehrenamtlich die Belange des Sports förderten. Dieser TV 12 hatte auch eine Schwimmabteilung, aus der heraus der Schwimmverein Gladbeck 1913 e.V. am 29. Juni 1913 gegründet wurde. Diese Gründung hing sicherlich unmittelbar zusammen mit der ebenfalls im Juni 1913 erfolgten Eröffnung des „Kaiser-Wilhelm-Bades“ an der Schützenstraße, womit die aufstrebende – noch nicht selbständige – Gemeinde Gladbeck weit über die Region hinaus Zeichen setzte und ihren Ruf als Sportstadt, insbesondere auch Schwimmsportstadt begründete, den sie bis heute mit Recht verteidigt hat. Hieraus wird dieInnenansicht des alten Hallenbades
Innenansicht des alten Hallenbades
notwendigerweise gegebene gegenseitige Abhängigkeit von Gemeinde und Schwimmsport deutlich, denn ohne die Unterstützung der Gemeinde und die Bereitstellung von Sportstätten gäbe es in Gladbeck keinen Schwimmsport. Der Schwimmsport – jedenfalls in Gladbeck – kann nur ausgeübt werden, weil die Stadt uns gewogen war und in der Tradition der Schwimmsportstadt Gladbeck in vielfältiger Weise, in erster Linie –aber nicht nur- durch die Bereitstellung von großzügigen Sportstätten dazu beitragen hat, dass Gladbeck auch heute noch mit den Erfolgen seiner Schwimmerinnen und Schwimmer – auch überregional - glänzen kann.
Das von Anfang an gegebene Zusammenwirken von Gemeinde und Schwimmverein Gladbeck 1913 e.V. wird bereits bei der Gründung am 29. Juni 1913 deutlich, denn zu den Gründungsmitgliedern unseres Schwimmvereins gehörte der seinerzeitige Bürgermeister Hermann Kappen, von Anfang an dabei waren Hermann Ohlwein, Rudolf Rohrmann, und bis in die 60-er Jahre hinein Paul Kaiser und Josef Hilgers, dessen Söhne im SV 13 bis heute eine maßgeblich und unverzichtbare Rolle spielen, was nicht wenig über den Geist, den Zusammenhalt und die Kontinuität des SV 13 aussagt. In der Gründungssatzung wird als Vereinszweck bestimmt:
„Der Verein will in gemeinnützigem Einsatz die Schwimm- und Rettungskunde ausbreiten und das Schwimmen in allen seinen Teilen vervollkommnen.
Dafür
erstrebt er:
- pflichtmäßigen
Schwimmunterricht an allen Schulen und (Hochschulen)
- körperliche,
geistige und sittliche Erziehung der Jugend
- Verbesserung
und Vermehren der Schwimm- und Badegelegenheiten
- Pflege
und Weiterentwickeln des Schwimmens, Springens, Tauchens,
Rettungsschwimmens und der verwandten Arten der Leibesübungen durch
Vorführungen jeder Art nach festgelegten Kampf- und Spielgesetzen
- Verbindungen
mit gleichstrebenden Vereinen sowie Verbänden des In- und Auslandes.“
Die Entwicklung in der Zwischenkriegszeit -
Der Aufstieg des SV 13
Wenn auch manches antiquiert klingen mag, so wurde doch bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg der Schulschwimmsport in Gladbeck eingeführt. Das Ziel, Verbindungen mit gleichstrebenden Vereinen sowie Verbänden des In- und Auslandes anzustreben erweist sich am Vorabend des ersten Weltkrieges und in heutiger Sicht eines vereinten Europas als visionär.
Bis 1928 wuchs die Mitgliederzahl des SV 13 auf beachtliche 822 Vereinsmitglieder.
Dabei hatte der Schwimmverein inzwischen auch eine Damenriege gebildet, was für damalige Verhältnisse eine unerhört mutige revolutionäre Tat war.
Am 17. Mai 1928 wurde das Freibad eröffnet, in welchem wir uns heute befinden. Trotz schwierigster wirtschaftlicher Verhältnisse und hoher Arbeitslosigkeit unternahmen es die seinerzeitigen Stadtväter – der Name des damaligen Oberbürgermeisters Jovy kann in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben –, und gestalteten mit der „Vestischen Kampfbahn“, unserem heutigen Stadion, und dem daneben liegenden Freibad in Verbindung mit dem sanierten Wittringer Wald und dem ebenfalls sanierten Wasserschloß Wittringen ein Sport- und Freizeitensemble in einem Naherholungsgebiet, das weit und breit seinesgleichen sucht, sich überregionaler Beliebtheit erfreut und für die Stadt Gladbeck stadtbildprägend und unersetzlich ist. Trotz zwischenzeitlich anlässlich der Ausrichtung der Deutschen Schwimmmeisterschaften 1963 erfolgter Umgestaltung und Modernisierung hatte unser Freibad bereits damals seinen unverwechselbaren Charakter und Charme als am Wald gelegene Freizeit- und Sportstätte.
Auch hier wird deutlich, wie Stadtgemeinde und Schwimmsport betreibende Vereine sich bewusst waren, aufeinander angewiesen und zum Zusammenwirken bestimmt zu sein und diese Gemeinsamkeit zu beiderseitigem Nutzen gestaltet haben. Die Stadt hat dem Gladbecker Schwimmsport hervorragende Möglichkeiten geboten, und der Sport hat es der Stadt mit hervorragenden sportlichen Leistungen und Ergebnissen gedankt.
Deutscher
Meister 1935
Mit der
Eröffnung des Freibades nahm der sportliche Erfolg der SV 13er rasant zu. Die 3o-er
Jahre waren für den SV 13 eine Erfolgsgeschichte: Er stieg in die Spitze des
deutschen Schwimmsports auf. Namen wie Erwin Simon, Artur Heina, Dr. Paul
Heinrich Schulte, später 20 Jahre lang in den 70er und 80er Jahre 1.
Vorsitzender des SV 13 zu ebenfalls sehr erfolgreichen Zeiten und heute
Ehrenvorsitzender, Berni und Schacki Schuknecht, Heinz Schröer und Alfred
Borgsmüller hatten nationalen Klang.